Hat Ihr alter Hund noch Lebensqualität?
Die Lebensqualität eines alten oder chronisch kranken Hundes zu beurteilen ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Niemand kennt das Tier so gut wie Sie und niemand kann ihnen die Entscheidung abnehmen, ob der Hund noch Lebensqualität hat oder ob nun der Zeitpunkt gekommen ist, Abschied zu nehmen.
Wie alle Lebewesen auf dieser Erde, bleiben auch unsere Hunde vom Alter nicht verschont. Und mit dem Alter kommt es oft zu Krankheiten und Problemen. Zu bestimmen, wann das Leben für Ihren Hund nicht mehr angenehm ist, kann sehr schwierig sein und ist dabei doch ein wichtiger Faktor der Entscheidung, wann es besser für ihn wäre, ihn nun einschläfern zu lassen.
Der Tierarzt kann Ihnen zwar objektive Informationen über den Krankheitszustand geben und Ihnen seine persönliche Meinung zur gesundheitlichen Perspektive des Hundes sagen – die endgültige Entscheidung zum Einschläfern müssen Sie selbst treffen.
Nachfolgend erhalten Sie einige Richtlinien, die Ihnen bei der Beurteilung der Lebensqualität Ihres alten und/oder kranken Hundes helfen sollen.
Wozu alte und/oder kranke Hunde in der Lage sein sollten
Bei entsprechender Fürsorge und Pflege sowie richtiger Medikation bei Krankheiten sollte Ihr Hund:
- Ohne große Anstrengung und ohne Kurzatmigkeit fressen und trinken
- Sich moderat bewegen können – ohne Kurzatmigkeit und ohne danach tief erschöpft zu sein
- Keine starken Schmerzen haben
- Kontrolle über seinen Urin und Stuhlgang haben (es sei denn dies ist krankheitsbedingt nicht möglich)
- Interesse an den Vorgängen um ihn herum zeigen
- Den Eindruck erwecken, dass er sich wohlfühlt
Natürlich wird es Schwankungen im Wohlbefinden Ihres Vierbeiners geben. Sie sollten sich darauf einstellen, dass es ihm an manchen Tagen besser gehen wird als an anderen. Und Sie sollten ein Gespür dafür entwickeln, wann die schlechten Tage zuviel werden und dem Hund nicht mehr zuzumuten sind. Wenn Sie sich unsicher sind, sprechen Sie unbedingt mit ihrem Tierarzt!
Wann ist die Lebensqualität vermindert?
Es wird ein gewisser Zeitpunkt kommen, an dem der Hund kaum noch oder gar keine Lebensqualität mehr hat. Das Nachlassen seiner Vitalfunktionen schwächt den Hund und er ist kaum mehr in der Lage zu irgendwelchen Aktivitäten.
Folgende Merkmale deuten auf eine sehr verminderte Lebensqualität hin und sie sollten überlegen, ob es nicht im Sinne des Hundes wäre, ihn gehen zu lassen.
- Ihr Hund wirkt extrem müde und ist nach der geringsten Anstrengung völlig erschöpft
- Er wird zunehmend aggressiv, was auf große Schmerzen oder Veränderungen im Gehirn hindeuten kann
- Trotz normaler Futteraufnahme kann er sein Körpergewicht nicht halten und nimmt rapide ab
- Lautes Schreien oder anhaltendes Heulen kann auf starke Schmerzen, Verwirrung, Delirium oder Anfälle zurückzuführen sein
- Der Hund verweigert jegliche Nahrungsaufnahme, egal welchen Leckerbissen Sie ihm anbieten
- Er ist permanent sehr unruhig
- Er ist überhaupt nicht mehr in der Lage seine Ausscheidungen zu kontrollieren
- Unkontrollierbare Anfälle, starke Atemnot, ständiges Erbrechen und heftige Durchfälle sind ebenfalls Anzeichen dafür, dass sich die Lebensqualität Ihres alten Hundes drastisch verschlechtert.
Stellen Sie bei Ihrem Hund eines oder mehrere dieser Anzeichen fest, sprechen Sie umgehend mit Ihrem Tierarzt. In vielen Fällen kann dem Hund medikamentös geholfen werden.
Wenn dies nicht mehr möglich ist, sollten Sie – so schmerzhaft das auch ist – die Möglichkeit des Einschläferns in Betracht ziehen.
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