CDS – Demenz bei alten Hunden

Demenz beim Hund

Wenn Hunde vergesslich werden….

In den letzten Jahrzehnten ist die Lebenserwartung unserer Hunde, dank hervorragender tierärztlicher Versorgung und gesunder Ernährung, deutlich gestiegen. Dies bedeutet aber auch, dass neben den normalen Alterserscheinungen immer häufiger auch geriatrische Erkrankungen auftreten.

Im diesem Artikel erhalten Sie umfangreiche Informationen über Demenz bei Hunden.

 

Was ist unter einer Demenz bei Hunden zu verstehen?

Das Cognitive Dysfunktions-Syndrom (so der Fachausdruck für Demenz bei Hunden) ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns.
Im Gehirn eines erkrankten Hundes finden Abbauprozesse statt, bei denen die Nervenzellen langsam absterben. Dies betrifft vor allem die Bereiche der äußeren Gehirnschichten, deren Nervenzellen für Orientierung, Lernen, Gedächtnis und Bewusstsein zuständig sind.
Diese Erkrankung tritt im höheren Alter vermehrt auf und hat einen ähnlichen Verlauf wie die Alzheimer Erkrankung beim Menschen.

 

Welche Symptome können auf eine Demenz hinweisen?

Eine Demenz bei Hunden kann sich durch zahlreiche unterschiedliche Symptome bemerkbar machen.
Dabei unterscheidet man 5 Leitsymptom-Komplexe: Desorientierung, veränderte Interaktionen, veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus, Unsauberkeit und verringerte Aktivität.

Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus

  • Der Hund schläft tagsüber viel mehr, dafür nachts weniger und unruhiger.
  • Er wandert nachts rastlos, hechelnd oder winselnd, auf und ab

Desorientierung

  • Der Hund macht insgesamt einen verwirrten Eindruck.
  • Er verläuft sich in der Wohnung, bleibt oft hinter Möbeln oder in einer Ecke stehen und findet den Weg nicht mehr aus dieser Lage heraus. Er bleibt dort stehen bis er dort abgeholt wird.
  • Er findet seine Futter- und Wassernäpfe nicht mehr.
  • Zielloses Umherwandern, stereotypes Auf- und Ablaufen
  • Durchwandern der Wohnung, als ob er nicht mehr weiß, wohin er wollte, unterbrochen von Phasen mit „in-die-Leere-starren“.
  • Er wartet auf der falschen Türseite oder sogar an der falschen Tür.
Desorientierung beim dementen Hund
Die Phasen der Desorientierung sind nachts oft schlimmer als tagsüber

Unsauberkeit

  • Der Hund signalisiert selten oder überhaupt nicht mehr, dass er raus muss.
  • Er zeigt an, raus zu wollen. Draußen hat er dann vergessen warum.
  • Typisch ist eine Unsauberkeit kurz nach einem Spaziergang.

Verringerte Aktivität und veränderte Interaktionen

  • Der Hund zeigt deutlich weniger Interesse an seiner Umgebung
  • Auf bekannte Reize, wie Rufen, Bällchen werfen, Türklingel oder Leckerchen, reagiert der Hund kaum oder gar nicht.
  • Weniger freudige Begrüßung vertrauter Menschen und Hunde, bis hin zu völlig ausbleibender Reaktion. Vertraute Personen werden als Fremde wahrgenommen, sie werden unter Umständen angebellt und angeknurrt oder der Hund weicht ihnen ängstlich aus.
  • Manchmal erkennen erkrankte Hunde ihren eigenen Besitzer nicht mehr.
  • Der Hund vergisst bekannte Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ oder hört nicht mehr auf seinen eigenen Namen.
  • Er weiß nicht mehr, was man mit einem Knochen oder Bällchen macht
  • Gefühls- und Stimmungsschwankungen bis hin zur Reizbarkeit. Der Hund kann plötzlich launisch, ängstlich oder aggressiv reagieren. Dies kann sich in spontaner Bissigkeit oder auch in ängstlichem Rückzug äußern.
  • Der Hund verlangt weniger oder gar nicht mehr nach Zuwendung und Streicheleinheiten, oftmals entzieht er sich dem Streicheln, als ob es ihm unangenehm wäre.
Die meisten der oben genannten Symptome können auch ganz andere Ursachen haben. Deshalb ist es wichtig, den Hund eingehend vom Tierarzt untersuchen zu lassen, um alle anderen möglichen Erkrankungen auszuschließen!

Wie kann der Tierarzt einem dementen Hund helfen?

Die Diagnose einer Demenz bei Hunden ist nicht ganz einfach.
Zuerst wird der Tierarzt alle anderen Ursachen für die auftretenden Symptome ausschließen. Anschließend sind umfassende neurologische Untersuchungen nötig.
Das Cognitive-Dysfunktions-Syndrom ist, wie Alzheimer beim Menschen, nicht heilbar. Durch Medikamente kann der Verlauf jedoch oft verlangsamt werden. Eine Therapie sollte so früh wie möglich beginnen, evtl. sogar schon beim Verdacht auf Demenz.

Die Therapie einer Demenz bei Hunden besteht idealerweise aus mehreren Bausteinen:

Pharmakologisch
Gabe von Medikamente, die die Durchblutung und Gehirnleistung fördern. Zusätzlich ggf. Beruhigungsmittel gegen Ängste und Unruhe.
Verhaltenstherapie:
Stimulierung des Gehirns durch neue Spazierwege, neue Kommandos etc.
Diätetisch:
Eine hochwertige Fütterung des Hundes ist auch hier ein wichtiger Baustein. Zusätzlich können Sie das Futter mit Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren (z.B. in Form von Lachsöl* oder gemahlenem Rotbarsch*) anreichern. Diese wertvollen Fettsäuren unterstützen die Gehirnaktivität.

 

Kann man einer Demenz beim Hund vorbeugen?

Da die Ursachen für die Demenz bei Hunden noch nicht geklärt sind, ist eine gezielte Prophylaxe leider nicht möglich.
Es macht aber auf alle Fälle Sinn, auch alte Hunde geistig auszulasten und auf ein artgerechtes ausgewogenes Futter zu achten.

 

Wie gehe ich als Halter am besten mit der Demenz-Erkrankung meines Hundes um?

Ein an CDS erkrankter Hund bedeutet zunehmende Einschränkungen im Alltag. Die Bedürfnisse des Hundes sollten dabei im Mittelpunkt stehen.
Möglicherweise können Sie Ihn nicht mehr alleine lassen. Ist ein kurzzeitiges Alleinelassen einmal nicht zu vermeiden, sollten sie ihn am besten in einem Raum lassen, in dem er sich gut auskennt und wohlfühlt. Zu seiner Beruhigung können Sie das Radio einschalten. Auch ein ruhiger Zweithund kann sehr hilfreich für den dementen Vierbeiner sein.
Legen Sie ein getragenes T-Shirt von sich oder anderen engen Bezugspersonen Ihres Hundes in seine Körbchen und anderen Schlafplätze – auch das kann dem Hund eine gewisse Geborgenheit und Sicherheit geben.
Ganz wichtig sind auch feste Gewohnheiten und Routinen, vertraute Menschen und Umgebungen, die dem dementen Hund ebenfalls Sicherheit vermitteln.
Demente Hunde können oftmals Kot und Urin nicht mehr kontrollieren. Neben häufigeren Gassi-Gängen können hier Hundewindeln*(Werbepartner) sehr hilfreich sein.

Vermehrter Aufenthalt im Freien verbessert die Sauerstoffzufuhr des Gehirns.

Dabei sollten Sie öfters mal die Wege wechseln, so dass der Hund sich immer wieder neu konzentrieren und orientieren muss.

Auch die vielen neuen Gerüche, die Ihr Vierbeiner dabei erschnüffeln kann, sind eine gute Anregung für die Gehirnzellen.

Spielen Sie Futtersuchspiele mit Ihrem Hund: Einen Teil der täglichen Futterration muss Ihr Hund dabei an wechselnden Plätzen, in der Wohnung oder auch draußen, suchen. Auch das regt die Gehirnleistung an.

Weitere Ideen, wie Sie mit einfachen Mitteln Ihren Hund geistig fit halten können, finden Sie in dem sehr lesenswerten Buch Denksport für Hunde* (Werbepartner)

Im Endstadium einer Demenz wird der Hund zum vollständigen Pflegefall. In Absprache mit Ihrem Tierarzt sollte dann über die schwere Entscheidung gesprochen werden, ob und wann Sie Ihren geliebten Vierbeiner erlösen lassen. Den richtigen Zeitpunkt können letztendlich nur Sie selbst bestimmen, denn Sie kennen Ihr Tier am besten und können am ehesten beurteilen, wie viel Lebensqualität der Hund noch hat.

 

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