9 Anzeichen, dass Ihr Hund Schmerzen hat

Schmerzen erkennen beim Hund

Hunde sind von Natur aus wahre Meister im Verbergen von Schmerzen und Unwohlsein. Für die Vorfahren unserer Hunde, den Wölfen in einem Wolfsrudel, machte dies durchaus Sinn: Zeigte dort ein Wolf Schwäche, machte ihn das verwundbar. Und Verwundbarkeit war gefährlich und führte oft zum Ausschluss aus dem Rudel. Deshalb versuchen unsere Hunde instinktiv es sich möglichst nicht anmerken zu lassen wenn sie sich unwohl fühlen oder Schmerzen haben.
Für uns als Hundehalter ist es daher wichtig zu wissen, an welchen Anzeichen und Verhaltensweisen wir dennoch erkennen können, dass es dem Hund nicht gut geht. Wenn Sie sich fragen „Hat mein Hund Schmerzen?“ kann Ihnen dieser Artikel zu etwas mehr Klarheit verhelfen.

Wie kann ich erkennen, ob mein Hund Schmerzen hat?

Viele Hunde zeigen schmerzbedingte Verhaltensauffälligkeiten nur dann, wenn sie sich unbeobachtet fühlen. Oft zeigen sie erst dann, wenn die Schmerzen fast unerträglich werden, unübersehbare Schmerzsymptome.

Achten Sie bei Ihrem Hund deshalb auf die folgenden Anzeichen. Jedes einzelne für sich kann bedeuten, dass es dem Tier nicht gut geht. Und leider können unsere Hunde ja nicht mit uns reden und es uns sagen, wenn ihnen wenn etwas weh tut.

Mögliche Anzeichen für Schmerzen beim Hund

1. Veränderte Atmung
Der Hund atmet schwer oder sehr schnell und flach. Oder er hechelt ohne erkennbaren Grund übermäßig und ist unruhig. Das können Anzeichen sein, dass es ihm nicht gut geht.

2. Appetitlosigkeit
Mangelnder Appetit, Desinteresse am gewohnten Futter und den Lieblings-Leckerchen ist ein sehr deutliches Zeichen für Unwohlsein.

3. Veränderte Bewegungsabläufe
Wenn der Hund hinkt, humpelt oder ein Bein offensichtlich schont ist das ein gutes Indiz dafür, dass er sich verletzt hat oder unter Schmerzen leidet, wie sie z.B. durch Arthrose, HD oder Spondylose hervorgerufen werden können. Auch das hörbare Schleifen der Krallen auf Asphalt kann ein Anzeichen sein. Durch schräges Sitzen entlasten viele Hunde eine schmerzende Hüfte. Dreht sich der Hund vor dem Hinsetzen oder Hinlegen erst ein paarmal um sich selbst kann das ebenfalls auf Schmerzen im Rücken- oder Hüftbereich hindeuten.

4. Verhalten
Der Hund möchte nicht mehr spielen, obwohl er sonst immer voller Freude seinem Bällchen hinterher gerannt ist. Seine Hundefreunde werden nicht mehr begeistert begrüßt, möglicherweise ignoriert ihr Hund die anderen Vierbeiner komplett. Manche Hunde zeigen bei Schmerzen und Verletzungen ein defensives Verhalten. Ein sonst freundliches Tier könnte bei Berührung sogar nach Ihnen schnappen. Auch wenn der Hund unruhig ist und ständig den Platz wechselt, kann dies auf Schmerzen hindeuten.

5. Körperhaltung
Zeigt der Hund eine gekrümmte Körperhaltung, ist sein Rücken nach oben gewölbt oder bewegt er sich besonders steif oder wackelig, könnte er sich nicht wohlfühlen. Ein eingeklemmter Schwanz, hängender Kopf, häufiges Zittern oder übermäßiges Schütteln können ebenfalls auf Schmerzen hinweisen. Auch ein gesenkter Kopf (unterhalb der Schulterhöhe) kann ein Anzeichen für Schmerzen sein.

6. Augen
Auch ein genauer Blick auf die Augen des Hundes kann sehr aufschlussreich sein. Sind die Augen blutunterlaufen? Die Pupillen verengt oder erweitert? Hunde mit Schmerzen neigen auch dazu, häufig zu schielen.

7. Weniger Energie
Zeigt der Hund deutlich weniger Energie als sonst, verhält sich gar lethargisch und verkriecht sich häufig, kann das bedeuten dass er sich nicht wohl fühlt.

8. Vermeidungsverhalten
Der Hund zeigt durch zögerliches Verhalten deutlich, dass er keine Treppen steigen oder nicht ins Auto springen möchte. Zuhause vermeidet er es, aufs Sofa oder aufs Bett zu springen, obwohl er das sonst immer mit Vergnügen gemacht hat. Der Hund weicht Berührungen aus, knurrt vielleicht sogar, wenn Sie ihn streicheln möchten.

9. Übermäßiges Lecken
Leckt sich der Hund auffallend oft an der selben Stelle, obwohl keine äußere Verletzung, verkrustetes Fell, festgebissene Zecke oder ähnlich offensichtliche Gründe erkennbar sind, sollte das ein Alarmsignal sein. Hunde versuchen nämlich auch tiefer liegende Verletzungen / Schmerzen „sauberzulecken“.

All diese Anzeichen können darauf hindeuten, dass es Ihrem Vierbeiner nicht gut geht und er womöglich unter Schmerzen leidet. Beobachten Sie Ihren Hund genau, keiner kennt ihn besser als Sie. Grundsätzlich kann jede Abweichung vom üblichen Verhalten darauf hindeuten, dass der Hund Schmerzen hat. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und gehen Sie im Zweifelsfall lieber einmal zuviel zum Tierarzt.

 

Welche Ursachen können Schmerzen bei Hunden haben?

Grundsätzlich unterschiedet man zwischen akuten und chronischen Schmerzen. Akute Schmerzen können zum Beispiel durch eine Verletzung verursacht sein. Zu den chronischen Schmerzen zählen dauerhafte Schmerzen, wie sie z.B. auftreten, wenn ein Hund unter Arthrose leidet.

Mögliche Ursachen für Schmerzen beim Hund:

  • Zahnerkrankungen
  • Rückenprobleme / Bandscheibenvorfall
  • Zerrungen oder Verstauchungen
  • Schäden an Knochen oder Gelenken
  • Ohrenentzündungen
  • Hautprobleme
  • Entzündungen der Bauspeicheldrüse, des Magens oder des Darms
  • Harnwegsinfekte
  • Schmerzen nach einer Operation
  • Manche Krebsarten
  • Verstopfte oder entzündete Analdrüsen
  • und vieles mehr…

 

Was tun, wenn der Hund Schmerzen hat?

Beim dem Verdacht, dass Ihr Hund Schmerzen haben könnte, sollten Sie deshalb auf jeden Fall einen sehr zeitnahen Termin beim Tierarzt vereinbaren. Er kann am besten herausfinden, wo genau eventuelle Schmerzen herkommen und was dagegen unternommen werden kann. Möglicherweise werden weitere Untersuchungen wie Röntgen, Ultraschall oder Bluttests notwendig.

Nehmen Sie diesen Tierarzttermin auch dann wahr, wenn bis dahin die Schmerzen wieder verschwunden zu sein scheinen. Manche Erkrankungen verursachen anfangs nur hin und wieder Schmerzen, sind aber dennoch behandlungsbedürftig.

Bei einer Verletzung oder akuten Erkrankung ist natürlich sofortiges Handeln notwendig. In solch einem Fall suchen Sie bitte umgehend die Notfallsprechstunde oder eine Tierklinik auf!

Schmerzhafte Bewegungen möglichst vermeiden

Wenn Ihr Hund bei körperlichen Aktivitäten Anzeichen von Schmerzen zeigt, passen sie diese an den Hund. Das können kürzere Spaziergänge sein, gemäßigtes Spielen statt zu toben, die Anschaffung eines orthopädischen Hundebetts oder  einer Hunderampe um bequem ins Auto ein- und auszusteigen und vieles mehr.

Mit einer angenehmen Liegeposition die Schmerzen erleichtern

Einfache Anpassungen der Liegestätten und der Liegeposition könen einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass sich ein Hund mit Schmerzen wohler fühlt:

  • Eine erhöhte Liegeposition erleichtert das Hinlegen und Aufstehen.
  • Eine warme Decke oder einem Heizkissen helfen können Schmerzen lindern und helfen schmerzender Muskulatur beim Entspannen.
  • Vor allem bei Gelenk- und Knochenschmerzen lieben es die meisten Hunde, auf einer weichen und gut gepolsterten Unterlage zu liegen. Mit zusätzlichen Kissen können Sie den Druck auf schmerzhafte Bereiche reduzieren.
  • Seitenlage und reichlich Platz sind für viele Hunde mit Schmerzen am angenehmsten

Bitte beobachten Sie Ihren Hund gut, ob er sich mit einer der genannten Maßnahmen auch wirklich wohlfühlt. Bei den Hunden ist das wie bei uns Menschen auch: Was der eine als sehr erleichternd empfindet ist für den anderen nicht so angenehm.

Wie Sie den Tierarztbesuch optimal vorbereiten können

Führen Sie ein paar Tage lang Buch: Welche Schmerzanzeichen zeigt Ihr Hund? In welchen Situationen treten sie auf? Sehr hilfreich für den Tierarzt können selbst gedrehte Smartphone-Videos sein, die den Hund in der jeweiligen Situation zeigen.

 

Weiterführende Literatur bei Amazon:

Schmerzen beim Hund: Erkennen- Behandeln – Lindern

 

 

Die Kernaussagen dieses Beitrags als Video:

 

Dieses und weitere Videos finden Sie auch auf dem Senior-Hunde YouTube-Kanal.

 

Häufig gestellte Fragen zum Thema Schmerzen beim Hund

Verhaltensänderungen wie erhöhte Reizbarkeit, Aggressivität, Rückzug, ungewöhnliches Winseln oder Jammern können Anzeichen von Schmerzen sein. Ein schmerzgeplagter Hund kann auch weniger aktiv sein und sich weniger bewegen.

Zu den körperlichen Anzeichen von Schmerzen gehören Steifheit, Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Hinlegen, Lahmheit, Hinken, Muskelverspannungen und gesteigertes Hecheln. Ihr Hund könnte auch eine veränderte Körperhaltung zeigen.

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund Schmerzen hat, ist es wichtig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Der Tierarzt kann die Ursache der Schmerzen diagnostizieren und angemessene Behandlungsoptionen empfehlen.

Schmerzen bei Hunden können durch eine Vielzahl von Gesundheitsproblemen verursacht werden, darunter Arthritis, Verletzungen, Zahnprobleme, Magen-Darm-Erkrankungen und viele andere. Eine gründliche Untersuchung durch einen Tierarzt ist entscheidend, um die Ursache zu ermitteln.

Die Schmerzlinderung hängt von der Ursache ab. Ihr Tierarzt kann Schmerzmittel oder andere Behandlungen verschreiben. Es ist wichtig, die vom Tierarzt empfohlenen Maßnahmen genau zu befolgen.

Sie können die Gesundheit Ihres Hundes unterstützen, indem Sie regelmäßige Tierarztuntersuchungen, gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Gewichtskontrolle sicherstellen. Frühzeitiges Erkennen von Problemen kann dazu beitragen, Schmerzen zu minimieren.

Ja, es gibt alternative Therapien wie Physiotherapie, Akupunktur und physikalische Therapie, die zur Schmerzlinderung bei Hunden beitragen können. Ihr Tierarzt kann diese Optionen diskutieren.

Neben der tierärztlichen Behandlung können Sie Ihrem Hund durch regelmäßige Bewegung, eine bequeme Schlafumgebung und liebevolle Pflege eine bessere Lebensqualität bieten.

 

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